Funkgeräte für den Bürgerfunk
Manch einer hat dem CB-Funk schon den endgültigen Todesstoß verpasst und einen Abgesang auf das einstige Lieblingshobby vieler Bundesbürger angestimmt. Dass die Realität aber etwas anders aussieht, beweist der Blick auf den Markt für neue CB-Funkgeräte - welche tatsächlich in immer neuen Varianten und Formen verkauft werden. Die Hauptzielgruppe in Deutschland hierbei sind allerdings - dass muss man an dieser Stelle eingestehen - die LKW-Fahrer. Dies sieht und merkt man den angebotenen Funkgeräten deutlich an.
Es gibt konkret drei verschiedene Geräteklassen, welche wir hier kurz beschreiben wollen. Leider stehen der Redaktion aktuell nur Mobilfunk-Geräte zur Verfügung. Daher empfehlen wir an dieser Stelle unbedingt das CB-Museum, welches auf seiner Internetseite (leider nur in Niederländisch) eine breite Palette an vergangenen CB-Funk-Schätzen präsentiert.
Grundsätzliche Ausstattung
Gemeinsam ist fast allen heutzutage am Markt befindlichen CB-Funkgeräten, dass sie per Knopfdruck in der sogenannten Ländernorm umschaltbar sind. Denn die CB-Funkkanäle sind zwar inzwischen europäisch harmonisiert. Aber trotzdem hat jedes Land seine eigene CB-Funk Norm. Das Vereinigte Königreich (UK) erlaubt zum Beispiel 40 Funkkanäle im Bereich 27,601 bis 27,999 MHz - ein Bereich der in Deutschland noch der Bundeswehr zugewiesen ist. Dank dieser Umschaltfunktion können die Geräte aber problemlos ins europäische Ausland mitgenommen und dort auch rechtlich einwandfrei betrieben werden.
Handfunkgeräte

Das Bild verdeutlicht das größte Problem der Handfunkgeräte: Eine Antenne mit
einer Viertel-Wellenlänge des 11-Meter Funkbandes ist immer noch mehr als 2 1/2 Meter lang - und damit für
Handfunkgeräte nicht zu gebrauchen. Es werden daher inzwischen nahezu ausschließlich stark verkürzte
Wendelantennen eingesetzt - im Prinzip eine einzige große Spule. Diese sorgen dafür, dass
CB-Handfunkgeräten auch hier nur eine extrem kurze Reichweite vergönnt ist (bis zu wenigen hundert Metern).
Die Hersteller haben dem aber natürlich Rechnung getragen, so dass Die Handfunkgeräte inzwischen
mit Antennenbuchsen versehen sind, welche den Anschluss jeder Fahrzeug- oder Stationsantenne
erlauben. So mutiert ein CB-Handfunkgerät Zuhause auch dank zusätzlich anschließbarer
externen Mikrofone und Stromquellen problemlos zu einem "richtigen" Funkgerät - oder im Auto zu einem
leistungsfähigen Mobilgerät.
Auch die Nutzung ausziehbarer Teleskop-Antennen direkt auf dem Gerät ist somit möglich. Früher
waren diese Antennen Standard-Ausstattung. Heute gibt es sie nur als Option zu kaufen. Aber
so ein Handfunkgerät ist schon extrem sperrig mit einer 1 1/2 Meter langen Antenne.
Mobilfunkgeräte - Trucker's Lieblinge

Der Markt für mobile CB-Funkgeräte ist nach wie vor riesig groß und kaum überschauber. Man kann hier aber zwei Varianten unterscheiden: Die Geräte für Vielfahrer (möglichst sparsame Bedienelemente und möglichst in einen Autoradio-Ausschnitt passend, immer nur AM/FM-Betrieb) und Geräte für den ambitionierten Funker, welche umfangreiche Ausstattung und eine Vielzahl an Anzeigen und Bedienelementen liefern. Letztere haben dann in der Regel auch die Modulationsart SSB verfügbar, welche in Deutschland auf den Kanälen 1-40 mit einer Sendeleistung von maximal 12 Watt PEP erlaubt ist.
Feststationen - Das Licht vergangener Zeiten

Das Bild zeigt eine GRUNDIG CBH3000-Heimstation - das wohl damals teuerste CB-Funkgerät überhaupt, im Design einer "Taxi-Funk-Zentrale". Wer ein solches Gerät besaß, war der "King" auf den Kanälen.
Zu kaufen gibt es solche Geräte heute leider nur noch auf dem Flohmarkt, denn mangels Interesse werden diese Geräte nicht mehr produziert. Wenn jemand Zuhause ein CB-Funkgerät betreiben will, kann er jederzeit und problemlos ein Mobilfunkgerät an ein 12 Volt-Netzteil anschließen.
Nanu? Eine vierte Geräteklasse?

Durch den Stand der Technik beherrschen diese Funkgeräte inzwischen Frequenzen zwischen 25 und 30 MHz und decken somit das 10-Meter-Ameteurfunkband mit ab. Daher darf man die Geräte als Ameteurfunkgeräte ohne Bedenken auf den Markt bringen und verkaufen.
Aber eben auch der CB-Funk ist mit enthalten. Mit Sendeleistungen mit bis zu 40 Watt dürfen nur Funkamateure in Deutschland damit senden - und dass auch nur auf den Frequenzen 28 bis 29,7 MHz. CB-Funker dürfen diese Geräte allenfalls zum zuhören nutzen - was natürlich nicht ganz dem Sinn der Geräte entspricht.
Und genau daher hat sich schon vor Jahrzehnten eine Schwarzfunker-Szene in Europa gebildet. Hier tummeln sich Menschen mit illegalen Geräten z.B. auf der Frequenz 27,555 MHz in SSB (damals noch verboten) und kommunizieren, wie sie wollen. Die meisten der dortigen Funkteilnehmer sitzen im Ausland und brauchen sich daher nicht um die deutsche Gesetzgebung zu kümmern.
Natürlich unterstützt die Redaktion von hobbyfunk.de diese Gesetzesverstöße in keinster Weise und verwendet ihre Gerätschaften ausschliesslich im legalen Rahmen der deutschen Gesetzgebung.