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Funkgeräte für Funkamateure

Funkamateure dürfen sich grundsätzlich ihre Geräte selbst bauen. Jedoch besitzt mittlerweile nur noch eine Minderheit der Mitstreiter dieses Hobbys überhaupt die detaillierten Kenntnisse und Fertigkeiten um sich selbst einen kompletten Sender, Empfänger oder Transceiver von Grund auf selbst zu entwickeln und zu bauen.

Inzwischen hat sich ein verhältnismäßig großer internationaler Markt kommerziell gefertigter Geräte entwickelt, welcher, bedingt durch zunehmende Miniaturisierung und Verbesserungen der Technik, einem ständigen Wandel ausgesetzt ist. Die Geräte sind in Preisklassen von "extrem billig" bis "extrem teuer" zu haben.

Man bedenke, dass es in Deutschland nur noch gut 60.000 Funkamateure gibt (weltweit ca. 3 Millionen Menschen). Daher ist das Käufer-Klientel auch recht überschaubar und die Stückzahlen reiner Amateurfunkgeräte doch eher gering - im Vergleich mit den neuesten Smartphones, welche in Millionen-Auflage auf den Markt geworfen werden. Daher trifft man auch immer wieder auf "gleich aussehende Geräte", welche nur mit unterschiedlichen Frequenzbereichen programmiert sind.

Anhand von Geräten, welche der Redaktion persönlich zur Verfügung stehen (oder für diese im Zugriff sind), sollen die verschiedenen Klassen von Transceivern beleuchtet werden. Daher sind die abgebildeten Geräte auch lange nicht "das Neueste vom Neuen" - zeigen aber deutlich die Unterschiede auf. Natürlich kann hier auch nicht auf alle möglichen und unmöglichen Geräte eingegangen werden. Dafür ist der Markt und die angebotene Vielfalt einfach zu überwältigend.

Kurzwellen-Transceiver für Zuhause

Sie sind die Königsklasse des Amateurfunks: Geräte welche den Frequenzbereich 0-30 MHz (sowie inzwischen auch häufig noch 50 und 70 MHz) abdecken, aber aufgrund der Baugröße und der Ausstattung für den Betrieb am heimischen Stationstisch entwickelt und produziert werden.

Die Geräte arbeiten mit Senderausgangsleistungen zwischen 100 und 200 Watt PEP und bieten ein mehr oder weniger umfangreiches Sortiment an Funktionen und Ausstattung. Was man bekommt liegt tatsächlich nur noch im Ermessen (und im Geldbeutel) des Käufers. Die teuersten Geräte liegen im 5-stelligen Euro-Bereich.

SDR-Transceiver (Software Defined Radio) kann man nun mit Fug und Recht als die "Kaiserklasse" des Amateurfunks bezeichnen. Bei einem SDR-Funkgerät steckt das allermeiste Know-How nicht mehr in der Gerätehardware, sondern in einem Computerteil. In früheren Jahren durch aufwendige Hochfrequenz-Elektronik realisierte Schaltungen werden hier nun über Software-Applikationen definiert und gesteuert. Man könnte auch sagen: Es handelt sich um einen Comuter mit angeschlossenen Hochfrequenz-Teil für Sendung und Empfang.

Inzwischen gibt es diese Geräte auch als reine Black-Box. Das bedeutet: Sie besitzen keine eigenen Bedienelemente mehr. Alles was justiert und eingestellt werden kann, findet auf einem separat angeschlossenen Bildschirm oder kompletten Computer statt.

Kurzwellen-Transceiver für Unterwegs

Diese kleinen Gerätchen erfreuen sich einer großern Beliebtheit bei Funkamateuren, welche gerne auf Wanderschaft gehen und dabei z.B. gerne Bergspitzen erwandern um dort mittels behlfsmässigen Antennen und einem kleinen Akku Funkbetrieb machen (Summits on the Air / SOTA).

Aber auch in Kraftfahrzeugen werden diese gerne verbaut, da sie nicht größer sind, als ein handelsübliches CB-Funkgerät. A Pro Pos: Sogenannte "Monoband-Transceiver" sind weiterhin auch für den Fahrzeugeinbau sehr begehrt. Es handelt sich dabei in der Regel um Funkgeräte für den Frequenzbereich 26-30 MHz. Dieser schliesst sowohl den CB-Funk als auch das 10-Meter-Amateurfunkband mit ein.

Mit Sendeleistungen bis 30 Watt sind die Geräte nicht nur bei Funkamasteuren beliebt, welche damit auch legal senden dürfen. Auch CB-Funker nutzen diese Geräte oft illegalerweise um im CB-Funk-Bereich tails weltweite Funkgespräche zu führen. Daran hat sich trotz aller Bemühungen der Behörden niemals etwas geändert.

UKW-Transceiver für Zuhause

Sie waren einst das Non-Plus-Ultra für den ambitionierten UKW-Funkamateur: High-End-Stationsgeräte in Monoband- oder Multiband-Ausführung. Speziell für den Funkbetrieb über Satelliten und für den ambintionierten Weitverkehrsfunker gab es teure Stationsgeräte, welche in Ausstattung und Größe in nichts den Kurzwellen-Transceivern nachstanden.

Inzwischen findet man auch solche Geräte nur noch auf Flohmärkten (wenn überhaupt). Beliebter geworden sind hingegen Kombinationen aus einem Kurzwellengerät und einem Transverter, welcher ein Kurzwellensignal auf ein UKW-Frequenzband "übersetzt" - und somit den Kurzwellentransceiver wiederum zum High-End-UKW-Gerät werden lässt.

UKW-Transceiver für Unterwegs

Es gibt Sie noch - sowohl als Mono- oder Dualband-Funkgeräte für den Einbau ins heimische KFZ: Die Mobilfunkgeräte für 144 und/oder 430 MHz. Es gibt sie inzwischen in unterschiedlichen Größen, um auch im kleinsten Fahrzeug noch Platz zu finden.

Reine Amateurfunkgeräte sind es allerdings schon lange nicht mehr. Durch den teschnischen Fortschritt sind z.B. 2-Meter-Amateurfunkgertäte in der Lage, einen Frequenzbereich zwischen 130 und 170 MHz abzudecken. Damit ist klar, woher der Wind weht: Die kommerziellen Hersteller haben eine multifunktionale Funkplattform geschaffen, welche nur noch für den entsprechenden Anwendungszweck programmiert werden muss - z.B. für Amateurfunk, Betriebsfunk oder den Analogfunk der Behörden.

Kombinationsgeräte (UKW und KW)

Hierbei handelt es sich wohl seit Jahren um die beliebteste Funkgeräteplattform schlechthin: Funkgeräte meist in der Größe eines Mobilgerätes, welche sowohl Kurzwellen- als auch Ultrakurzwellen-Frequenzbereich gleichzeitig abdecken. Man findet also folglich im Prinzip bis zu drei vollkommen eigenständige Funkgeräte in einem Gehäuse von der Größe eines Autoradios (und kleiner) vor.

Die angebotene Ausstattung der Geräte ist überwältigend. Seit einigen Jahren beobachtet man auch das Auftauchen von SDR-Transceivern, welchen nahtlos den Frequenzbereich von wenigen Kilohertz bis hoch in den einstelligen Gigahertz.Bereich abdecken.

Oft findet man immer noch sogenannte "Quad-Band-Funkgeräte". Sie decken die Funkbänder 10 Meter, 6 Meter, 2 Meter und 70cm in FM ab. Die meisten Anwender betrachten sie als "normale" Zwillingsband-Geräte für VHF und UHF und interessieren sich nicht für die anderen beiden Frequenzbänder - vor allem weil das 6 Meter Band in Deutschland nicht in FM genutzt werden darf. Dennoch stellen solche Geräte ein nicht zu unterschätzendes Potential dar - z.B. für den Einsatz in Krisen und Katastrophen (Notfunk).

Handfunkgeräte

Früher nannte man diese Geräte eher abfällig "Walkie-Talkies". Doch inzwischen gibt es kaum einen Funkamateur, der nicht mindestens eines dieser Funkgeräte im Hosentaschenformat sein Eigen nennt. Die Fähigkeiten dieser funkenden Zigarettenschachteln sind inzwischen auch massiv angewachsen. So hält das Handfunkgerät von DJ1NG nicht nur Senden und Empfangen auf 144 und 430 MHz bereit. Es ist auch ein empfindlicher Kurzwellenempfänger verbaut.

Viele Handfunkgeräte beinhalten inzwischen auch GPS-Navigationsempfänger, sowie Datenmodems, mit welcher man seine Position auf den Meter genau aussenden kann. Auch haben "Digitale Modulationsarten" in vielfältger Form ihren Einzug im Amateurfunk gehalten. Kaum ein Handfunkgerät ist noch ein reines FM-Gerät, sondern beherrscht zumindest eine der digitalen Spielarten C4FM, D*STAR oder DMR. Tatsächlich ist dies mehr oder weniger nur noch eine Frage der Applikation auf dem internen Computer des Funkgerätes selbst.

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