Amateurfunk - Die Brücke zur Welt
Ein Funkdienst
Amateurfunk ist ein technisch-experimenteller Funkdienst und als solcher der einzige Funkdienst überhaupt, welcher in Deutschland durch ein eigenes Bundesgesetz geregelt ist. Damit besitzt er neben anderen Funkanwendungen und -Diensten einen Sonderstatus. Amateurfunk ist jedoch wesentlich mehr als nur Einer unter Vielen. Funkamateuren ist beispielsweise der Selbstbau ihrer Geräte (Sender, Empfänger und ähnliches) gestattet, ohne das diese von einer Behörde vorab überprüft werden müssen. In jeder anderen Funkanwendung dürfen ausschlißlich nur Geräte mit einer CE-Kennzeichnung verwendet werden. Diese darf man selbstverständlich auch technisch nicht verändern.Das bedeutet allerdings nicht, das sich Funkamateure beim Selbstbau ihrer Geräte abseits aller gesetzliche Bedingungen bewegen dürfen. Die einschlägigen technischen Vorschriften (VDE, ISO und andere) müssen selbstverständlichen auch im Hobby Aamateurfunk eingehalten werden.
Ohne darf man trotzdem
Die Teilnahme am Amateurfunkdienst (sprich: Das Senden auf Amateurfunkfrequenzen) ist nur erlaubt, wenn man zuvor erfolgreich eine Prüfung abgelegt hat. Hat man diese erfolgreich bestanden, bekommt man ein Funkrufzeichen zugeteilt - und darf damit aktiv auf Sendung gehen. Ohne diese Prüfung darf man aber jederzeit anderen Funkamateuren lauschen, denn der Empfang von Amateurfunkaussendungen ist offen, frei und für jedermann möglich. Kennt man einen Funkamateur mit einem Ausbildungsrufzeichen darf man unter Aufsicht aber schon selber "ran ans Mikrofon oder die Tasten".Aber selbst, wenn man Anfangs oder generell nur zuhört, kann man dennoch am Amateurfunk teilnehmen. Es gibt eine große Weltgemeinschaft aus Menschen, welche lieber zuhören als selber senden wollen. Dieses Thema behandeln wir im Kapitel Funkempfang.
Drahtlose Menschlichkeit
Funkwellen kennen keine politischen, religiösen oder geographischen Grenzen. Auch Standesunterschiede gibt es hier nicht. Im täglichen Funkbetrieb kann es somit vorkommen, das ein arbeitsloser gelernter Metzger sich mit dem König eines fernen Landes via Amateurfunk unterhält. Ebenso kann es passieren, das zwei Bürger aus miteinander verfeindeten politischen Systemen stundenlange Unterhaltungen führen, und sich hieraus lebenslange Freundschaften entwickeln. Denn Amateurfunk ist der Inbegriff für gelebte Völkerverständigung.Politik und Religion sind übrigens tabu im Amateurfunk. Diese kommen hier gar nicht erst zur Sprache. Man braucht sie aber auch gar nicht erst, denn es gibt genug andere Dinge über welche man sich unterhalten kann. Zudem geht es hier um ein Miteinander - und nicht um Streit oder Zwietracht.