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Weltweit Hilfe in der Not

Gemäß dem Gesetz über den Amateurfunk dürfen Funkamateure nur untereinander kommunizieren und vor allem keine Nachrichten an Dritte (Nicht-Funkamateure) weiterleiten. Die entsprechenden Paragraphen im Gesetz über den Amateurfunk wurden bewusst eingeführt, damit Amateurfunkstationen keine Dienstleistungen erbringen, welche kommerziellen Dienstleistern (Post, Telegraph) vorbehalten waren: Der Transport von Informationen gegen Gebühren.

Die Ausnahme bestätigt die Regel

Eine Ausnahme hat man jedoch bereits frühzeitig geschaffen: Im Falle von Notfällen, Unfällen und Katastrophen dürfen Funkamateure selbstverständlich jederzeit ihre Technik und ihr Wissen nutzen, um Informationen und Hilfeersuchen auch an dritte Personen weiterzuleiten. Dies gilt sowohl für Katastrophen in anderen Ländern als auch für solche vor der eigenen Haustüre.

Internationale Hilfeleistung

Immer wieder kommt es überall auf der Welt zu Naturkatastrophen: Erdebeben in der Türkei, Verschüttungen ganzer Dörfer durch Lawinen in Österreich oder Nepal, Tornados in Mittel- und Nordamerika, Hochwasser in Hamburg. Hier können die Funkamateure direkt aus den Krisen- und Katastrophenregionen Nachrichten übermitteln. Sie fordern Hilfe für Eingeschlossene und Verschüttete an, sie übermitteln Nachrichten und Lebenszeichen und sie geben wichtige Informationen für eingesetzte Hilfskräfte.
Oft sind hier die Funkamateure die einzigen Menschen, welche nach einer Katastrophe überhaupt noch kommunizieren können.

Notfunk in Deutschland

Auch auf nationaler und regionaler Eben kann der Amateurfunk extrem hilfreich sein. Man denke hier nur an einen Autounfall - welcher rein zufällig in einer Gegend ohne Mobilfunknetz geschieht. Hier kann ein Funkamateur über ein lokales UKW-Funkrelais jederzeit Hilfe herbei holen, während andere noch wild über das nicht vorhandene Mobilfunknetz schimpfen.

Will man die Beispiele etwas größer fassen, stelle man sich einen flächendeckenden und lang andauernden Stromausfall in Deutschland vor. Der Romanauthor Marc Elsberg hat in seinem wegweisenden Roman Blackout - Morgen ist es zu spät (ISBN 978-3442380299) ein entsprechendes Szenario gemalt - welches in den Konsequenzen für die Einwohner der BRD leider alles andere als unrealistisch ist.

Hier können Funkamateure durch den Einsatz ihrer mobilen und Netzstrom-unabhängigen Technik beispielsweise Funkverbindungen zwischen Behörden ergänzen und unterstützen - oder die Bevölkerung eines Dorfes mit Informationen zur Situation und der Versrogungslage versorgen. Die Möglichkeiten für Einsätze von Notfunknetzen auf Basis des Amateurfunk-Dienstes sind vielfältig, und sollten vor allem seitens der Behörden niemals unterschätzt werden.

Übrigens: Solche Notfunkeinsätze gab es bereits: Im Jahre 1978 ereignete sich eine Schneekatastrophe ungeheuren Ausmaßes in Norddeutschland. Die zur Katastrophenhilfe eingesetzte Bundeswehr und die Katastrophenschutzbehörden funkten jedoch auf vollkommen unterschiedlichen Frequenzen und konnten so nicht miteinander sprechen. Funkamateure boten hier ihre Hilfe an: Sie fuhren mit ihren Funkgeräten auf den eingesetzten Bundeswehrpanzern mit und sorgten so dafür, das die Krisenstäbe ihre Rettungskräfte gezielt und koordiniert einsetzen konnten.

Weiterführunde Informationen, Gedanken und Möglichkeiten zum Thema Notfunk in Deutschland beschreibt Guido, DJ1NG auf seiner Notfunkprojektseite im Bereich Einsatz.

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